Wir verlassen das stürmische Sydney und kommen etwas verspätet in Hobart an, holen unseren Mietwagen ab und fahren im Dunkeln direkt weiter zur Tasman Halbinsel, auf der unsere erste Unterkunft liegt. Vor uns liegen drei Wochen Tasmanien. Wir umrunden die Insel, bleiben an zehn verschiedenen Orten bis zu drei Nächte und erkunden von dort aus jeweils die Umgebung.
Tasman Nationalpark
Tesselated Pavement - diese Art von Gesteinsoberfläche trägt ihren Namen, weil sie in Blöcke zerbrochen ist, die den Fliesen eines Mosaikfußbodens ähneln. Bei Ebbe sind die rechteckigen Auswaschungen an der Küste gut zu sehen. Schon auf dem Weg zum Strand treffen wir auf einen Rotbauchfilander, eine kleine Känguruart, die nur auf Tasmanien vorkommt. Für ein Foto ist es leider noch zu dunkel und das Känguru ist auch viel zu schnell wieder weg.
Der Plan war hier an der Ostküste den Sonnenaufgang zu genießen, aber es bleibt durchgehend bewölkt. Wir verbringen einige Zeit bei den Felsen, beobachten einen australischen Austernfischer, der zwischen den Steinen pickt, sowie die an den Felsen brechenden Wellen. Auch ohne Sonnenaufgang gefällt uns der erste Morgen auf Tasmanien sehr gut.
Wir fahren weiter und unternehmen eine kleine Wanderung von den Felsformationen Devils Kitchen und Tasman Arch zur Waterfall Bay und besuchen wir ein Blowhole. Die Namen sind recht hoch gegriffen: Der Wasserfall ist aktuell nur ein Rinnsal, das Blowhole kein Loch aus dem Wasser emporschießt, sondern eine Öffnung mit ein bisschen Brandung, aber die Wanderung entlang der Küste ist sehr schön und bietet viele tolle Ausblicke.
Kurz nach dem Parkplatz sehen wir unsere ersten Wallabys auf Tasmanien. Eines davon ist nur eine Straßenbreite von uns entfernt, frisst ganz friedlich und lässt sich durch unsere Anwesenheit nicht stören. Auf dem Weg zur Remarkable Cave, unserem nächsten Stopp, halten wir an einer kleinen Bucht, in der verschiedene Wasservögel leben.
Die Höhle ist nicht ganz so spektakulär, aber es sieht cool aus, wenn eine große Welle kommt und das Wasser durch den Tunnel an den Strand gespült wird. Früher konnte man die Höhle bei Ebbe wohl betreten, aber inzwischen gibt es eine Aussichtsplattform, Geländer und Warnschilder.
Freycinet Nationalpark
Unsere zweite Unterkunft liegt ein Stück weiter nördlich an der Ostküste, am Freycinet-Nationalpark. Morgens starten wir im Dunkeln unter dem Sternenhimmel den Aufstieg zum Wineglass Bay Lookout. Oben angekommen, wird der benachbarte Berg bereits angestrahlt, der Himmel leuchtet etwas orange und wir hören die Brandung der Wellen unten am Strand. Der Blick auf die Bucht und die Berge dahinter ist wunderschön.
Die Wanderung ist abwechslungsreich: Wir wandern durch Nadelwälder, die nicht sehr lebendig wirken, durch Mischwälder mit vielen Eukalyptusbäumen und sehen ein paar Wallabys. Wir gehen über Felsen, Steine und Sand, auf Holzstegen und Treppenstufen hinauf und hinunter.
Ein Stück führt uns am Strand entlang und wir werden von einem Schwarm grüner Vögel begleitet, die vor uns herfliegen. Wir sehen viele angespülte Muscheln und Seesterne.
Uns begegnet kaum jemand. Erst Richtung Parkplatz sehen wir viele Menschen, die den kurzen Weg zum Lookout gehen.
Morgen werden wir die kleine Insel Maria Island besuchen. Eigentlich hätte das perfekt zwischen die beiden ersten Unterkünfte gepasst, aber die Insel war die letzten Tage gesperrt, so müssen wir wieder ein kleines Stückchen zurück.
Paula & Fabian
Artikelserie Australien:
- Teil 1: Sydney
- Teil 2: Blue Mountains
- Teil 3: Tasmanien - Tasman & Freycinet Nationalpark
- Teil 4: Tasmanien - Maria Island & Bay of Fires
- Teil 5: Tasmanien - Narawntapu Nationalpark
- Teil 6: Tasmanien - Cradle Mountain & Mt Field
- Teil 7: Tasmanien - Bruny Island
