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Tasmanien - Cradle Mountain & Mt Field

Wasserfälle im Regen

Auf dem Weg Richtung Berge lassen wir uns vom Regen nicht abhalten eine Wanderung zu machen. Der Weg ist teilweise nicht gut in Schuss und etwas rutschig, aber wir erreichen trotzdem heil die Campagne Falls. Ein mächtiger Wasserfall! Wir werden jetzt nicht nur vom Regen, sondern auch von der Gischt nass. Der weitere Weg ist stellenweise etwas unwegsam, führt aber auch sehr schön am Fluss entlang.

Wasserfall

Am Bridal Vail Falls regnet es natürlich wieder, sodass wir unser Mittagessen auf einen kurzen Snack beschränken. Der Rückweg ist dann recht einfach, wir laufen auf einem breiten Weg und die Sonne lässt sich auch mal blicken.

Cradle Mountain Nationalpark

Wir starten den Tag mit einem australischen Frühstück, dem seine britische Herkunft anzumerken ist: Würstchen, Bacon, Ei, Hashbrown, Champignons, Toast und Tomate, bzw. der vegetarischen Variante mit Gemüsepatty und Spinat. Danach eine heiße Schokolade, natürlich mit Marshmallows. Gut gestärkt fahren wir in die Cradle Mountains.

Da das Wetter die kommenden Tage sehr nass und kalt werden soll, wollen wir direkt am Ankunftstag eine größere Wanderung unternehmen. Der Nationalpark ist nur eingeschränkt mit dem Auto zugänglich. Es gibt Busse, die zwischen Besucherzentrum und dem Inneren des Nationalparks pendeln. Als wir dort angekommen, müssen wir feststellen, dass die Busse aufgrund von Glatteis bis auf Weiteres nur bis zum Rand des Nationalparks fahren.

Wanderweg im Tal

Wir fahren erstmal die eine Station starten dort die Wanderung im Tal (Cradle Valley). Nach den ersten Kilometern müssen wir uns entscheiden: den Rundweg zurück oder tiefer in den Nationalpark. Sollten die Busse den Rest des Tages nicht fahren, würde es ein weiter Rückweg.

Wir sind optimistisch, dass die Straßen schnell wieder frei sind und wandern in Richtung der nächsten Bushaltestelle im Nationalpark. Wir haben Glück: Die Straßen sind frei und es kommt sofort ein Bus, der uns zum gewünschten Wanderparkplatz bringt. Außerdem bleibt es den Tag über trocken, ab und zu kommt die Sonne mal raus, nur der Wind ist eisig kalt.
Wir wandern hoch zum Marions Lookout und hinab zum Dove Lake, sehen unterwegs ein paar Wombats und Filander. Eine sehr schöne Wanderung mit tollen Ausblicken.

Ausblick in leicht schneebedeckten Bergen

In der Nacht prasselt der Regen auf unsere kleine Hütte und der Wind heult unablässig. Die kurzen trockenen Zeiten am nächsten Vormittag nutzen wir um zu zwei Wasserfällen zu laufen und eine weitere kleine Wanderung zu machen, bei der wir auf der Suche nach dem Ameisenigel sind. Wegen der Paarungszeit sind diese wohl im Moment recht gut zu sehen, uns zeigt sich jedoch keiner.

Am Nachmittag machen wir uns im Dauerregen auf zu Devils@Cradle, einer Auffangstation für Tasmanische Teufel und Beutelmarder (Quolls). Insbesondere die Tasmanischen Teufel stört der Regen weniger als die Besucher. Bei einer kleinen Führung bekommen einen Tasmanischen Teufel von ganz Nahem zu sehen, eine Handaufzucht, die sehr zahm ist. Außerdem erfahren wir viel über die Tiere und das Nachzucht-/ Auswilderungsprogramm der Station. Die Tiere sind vom Aussterben bedroht, eine der Hauptursachen ist ein Krebs (Beutelteufeltypische Gesichtskrebserkrankung), der sich meist durch Bisse überträgt.

Tasmanischer Teufel

Am nächsten Morgen wachen wir auf und alles ist weiß. Was zunächst nach einem schönen Winterwonderland klingt, ist für uns nicht ganz so praktisch. Die Menschen sind hier beim Fahren im Schnee sehr vorsichtig. Einige Straßen sind gesperrt oder nur für Allradfahrzeuge freigegeben. Natürlich betrifft das auch die Straße, die wir nehmen wollen. Wir machen dann doch erst einmal einen kleinen Spaziergang im Schnee. Da es taut und schneeregnet, reicht es uns nach einer kleinen Runde aber auch.

Auto vor einer Hütte. Alles mit etwas Schnee bedeckt.

Umwege

Wir aktualisieren regelmäßig die Webseite der tasmanischen Polizei mit den Informationen zu gesperrten Straßen. Leider ändert sich an der Situation nichts, anstatt die Straßen zu räumen werden sie wohl einfach für ein paar Tage gesperrt bis es wieder taut. Daher entscheiden wir uns eine andere Strecke zu fahren. Das bedeutet für uns, dass wir eine neue Zwischenübernachtung für unsere Fahrt zum Mount Field Nationalpark brauchen. Zum Glück ist das kein Problem. Wir sind den Rest des Tages unterwegs und haben den Schnee schnell hinter uns gebracht, so denken wir.

Blauer Pilz

Wir machen eine Wanderung zum Gipfel des Collins Cap. Sie startet sehr schön mit sehr grünem Wald, vielen Pilzen und einem Weg am Fluss entlang. Später wird es etwas ungemütlich, da wir die ganze Zeit über Steine und durch Matsch laufen und weiter oben liegt doch wieder Schnee. Der seltene Anblick versetzt die Australier*innen, die wir treffen in Begeisterung, wir hätten lieber darauf verzichtet. Dazu bleibt der erhoffte Ausblick wegen Nebel aus und wir sind froh, als wir wieder unten im Wald ankommen.

Mount Field Nationalpark

Der Mount Field Nationalpark besteht aus zwei Teilen. Im Tal liegt das Besucherzentrum und eine 16 Kilometer lange Schotterpiste, die sich in Serpentinen in die höheren Lagen schlängelt. Da es in den Bergen immer noch eisig ist, ist die Straße nach oben leider weiterhin gesperrt. So wandern wir unten zu den drei Wasserfällen: Russell Falls, Horseshoe Falls und die Lady Barron Falls. Es ist ein wunderschöner Waldweg, der zum großen Teil an einem Fluss entlang führt. Neben den tollen Wasserfällen gibt es hier auch viele Pilze und riesige Eukalyptusbäume.

Riesen-Eukalyptus

Später kehren wir im Dunkeln nochmal an die Stelle zurück. Es ist schon ein bisschen gruselig, so in vollkommener Dunkelheit durch den Wald zu gehen. Wir halten nach Glühwürmchen Ausschau. Die Arten, die hier vorkommen sind weder Würmer noch Käfer, sondern Larven der Trauermücke, die mit ihrem Leuchten Beute anlocken. Wir sehen nur ein paar wenige Glühwürmchen, viel spektakulärer ist aber der Sternenhimmel mit der Milchstraße.

Unser letzter Stopp auf Tasmanien wird die kleine Insel Bruny Island sein, bevor wir unsere Reise dann Richtung Neuseeland fortsetzen werden.

Paula & Fabian



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