Bruny ist eine Insel im Südosten Tasmaniens. Sie besteht aus einer Nord- und einer Südinsel, die durch eine schmale Landzunge verbunden sind.
Wir erreichen die Insel nach einer kurzen Fährfahrt. Es ist wieder wärmer und zunächst auch trockener, was uns sehr freut. Der Hafen liegt im Norden. Auf dem Weg Richtung Südinsel stoppen wir am Aussichtspunkt „Truganini”. An dieser Stelle ist die Insel sehr schmal und wir haben einen tollen Blick.
Wir machen eine Wanderung zum Fluted Cap. Nach einem kurzen, ebenen Abschnitt am Strand entlang geht es in den Wald hinein. Es gibt viele Eukalyptusbäume, zum Teil verkohlt. In Australien denken wir bei Buschfeuern meist zunächst an bedrohliche Situationen und verdurstende oder fliehende Tiere. Es gibt aber auch das gezielte Abbrennen des Waldes.
Das gezielte Legen von Buschfeuern hat eine lange Geschichte und dient der Landschaftspflege und wurde als Unterstützung bei der Jagd genutzt. Neben der Reduktion des brennbaren Materials benötigen viele Pflanzen die Hitze oder den Rauch eines Feuers, um sich zu vermehren, beispielsweise einige Eukalypten, um die Samenkapseln zu öffnen. Die Feuer werden in der Regel in der kälteren und feuchteren Jahreszeit bei günstigen Winden gelegt.
Wir erreichen den höchsten Punkt und haben von den Klippen aus eine tolle Aussicht.
Der Abstieg führt entlang der Küste und ermöglicht uns weitere schöne Ausblicke auf das Meer und die Felsformationen.
Zum Sonnenuntergang unternehmen wir einen kleinen Spaziergang am Strand. Auf einem Nachbargrundstück sehen wir ein weißes Wallaby. Diese Albinokängurus sind einzig auf dieser Insel verbreitet, weshalb sie ein sehr ungewohnter Anblick sind. Natürlich sind auch weitere Wallabys und Filander zu sehen.
Am nächsten Morgen starten wir früh – nicht früh genug, wie sich zeigt –, denn am Strand ist der Sonnenaufgang bereits in vollem Gange und wunderschön. Wir fahren auf die Nordinsel und unternehmen dort eine Wanderung zum Arch Rock.
Der Weg führt entlang einer Lagune und meist auf Sand zum Strand. Wir haben unsere Wanderung extra so getimed, dass wir bei Ebbe an der Küste ankommen. Trotzdem endet unser Weg am Meer. Das Wasser zieht sich aktuell nicht weit genug zurück, um die letzte Biegung zum Strand zu Fuß erreichen zu können.
So müssen wir den Umweg im Inland über einen kleinen Berg nehmen und erreichen von der anderen Seite den Strand. Dieser begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein, es wirkt fast ein bisschen sommerlich. Unser Ziel ist ein Felsbogen, durch den wir hindurchgehen können. Nach einem Strandspaziergang und einer kurzen Pause – die Sonne hat sich hinter den Wolken versteckt und es weht ein kühler Wind – machen wir uns auf den Rückweg.
Danach fahren zu einem Botanischen Garten. Die Sonne kommt wieder heraus und wir können einige exotische Blüten und Vögel beobachten. Passend zu unserer Abfahrt ziehen Regen und Sturm auf. Dies war auch so angesagt und eine geplante Bootstour wurde schon vorab auf den nächsten Tag verschoben. In der Nacht stürmt und regnet es auch immer wieder heftig. Wir sind gespannt, ob der Wetterbericht mit strahlendem Sonnenschein am nächsten Tag recht behalten wird.
Am Morgen machen wir uns wieder zum Sonnenaufgang auf den Weg zum Strand. Es ist wieder schön, ganz anders als am Vortag. Erst sind erstaunlich wenig Wolken am Himmel und Fabian wünscht sich etwas mehr Bewegung am Himmel für ein spannenderes Foto. Wie auf Kommando zieht eine dunkle Wolkendecke auf und es fängt an zu tröpfeln. Zum Glück bleibt im Osten ein Streifen frei, um die aufgehende Sonne zu sehen.
Mittags unternehmen wir dann die Bootstour und fahren an der Küste entlang Richtung Süden. Als wir die Südspitze der Insel erreichen werden die Wellen merklich höher. Hier erreichen wir die unter Seglern berüchtigte Westwindzone “Roaring Forties”, zwischen dem 40 und 50 Grad südlicher Breite. Wir sehen beeindruckende Felsformationen, Seeadler und Robben. Delfine und Wale sind heute leider nicht im Programm.
Unser letzter Tag auf Tasmanien bzw. in Australien geht zu Ende und wir fahren zu unserer Unterkunft in der Nähe des Flughafens. Wir haben die kleine Insel mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft in den drei Wochen wirklich lieb gewonnen. Besonders die Begegnungen mit Wombat und Kängurus in freier Wildbahn werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Viel Zeit zum Abschiednehmen bleibt allerdings nicht, früh am nächsten Morgen geht es direkt weiter zum nächsten Abenteuer: nach Neuseeland.
Paula & Fabian
Artikelserie Australien:
- Teil 1: Sydney
- Teil 2: Blue Mountains
- Teil 3: Tasmanien - Tasman & Freycinet Nationalpark
- Teil 4: Tasmanien - Maria Island & Bay of Fires
- Teil 5: Tasmanien - Narawntapu Nationalpark
- Teil 6: Tasmanien - Cradle Mountain & Mt Field
- Teil 7: Tasmanien - Bruny Island
