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Fotorucksack Vergleich: Nya-Evo 50-C vs. Shimoda Explore 30 V2

Vorab: Ich habe von keinerlei Sponsoring oder Ähnliches erhalten. Beide Rucksäcke habe ich mir selbst gekauft und schildere hier meine Eindrücke. Der Shimoda Explore 30 war von 2022 bis 2024 mein Hauptrucksack, der Nya-Evo von 2024 bis heute. Beide Rucksäcke habe ich auf mehreren Fototouren und Reisen genutzt.

tl;dr: Beides sind sehr gute Fotorucksäcke. Der Nya-Evo gefällt mir nochmal ein Tick besser, so dass ich den Shimoda inzwischen verkauft habe.

Anforderungen

  • Kamera, Laptop + 3-4 Wechselobjektive & Zubehör (min 30 Liter)
  • Stabil & Wetterfest
  • Bequem zu tragen, auch auf längeren Wanderungen
  • Handgepäcktauglich auf Flugreisen

Daten

Eckdaten des Shimoda Explore V2 30

  • Maße: 29,5 x 51,5 x 17cm
  • Leergewicht: 1,65 kg
  • Volumen 30 L

Eckdaten des Nya-Evo FJORD 50-C

  • Maße: 33 x 53 x 25 cm
  • Leergewicht: 1,5 kg
  • Volumen: 40 - 50L

Tragekomfort

Als ich den Shimoda Explore gekauft habe, war mir besonders wichtig, dass er auch bei längeren Wanderungen bequem sitzt. Zuvor hatte ich den Peak Design Everyday Backpack, der für mich mit seinen dünnen Trägern auf längeren Wanderungen sehr unbequem wurde. Die breiten, gepolsterten Träger sitzen wirklich gut, allerdings ist es dadurch schwierig, eine Stelle zu finden, an der sich der Peak Design Capture Clip befestigen lässt. An den Trägern sind Taschen integriert, die ich der Praxis aber nicht genutzt habe.

Der Nya-Evo hat auch gut gepolsterte Träger. Sie sind etwas schmaler, so dass die Befestigung des Capture Clip hier leichter fällt. Besonders gut gefällt mir, dass das Rückteil unten eine leichte Ausbuchtung hat, so dass der Rucksack gut am unteren Rücken anliegt und das Gewicht leicht von der Schulter auf die Hüfte verlagert werden kann.

Am Nya-Evo nutze ich zusätzlich den 1.5L Assistent Beutel, welcher am Bauchgurt befestigt wird.

Beide Rucksäcke haben höhenverstellbare Träger, Brust- und Bauchgurt, lassen sich gut an meinen Körper anpassen und sehr bequem tragen.

Kamerafach

Der Aufbau der Rucksäcke ist sehr ähnlich. Beide haben ein Kamerafach, welches über das Rückteil geöffnet wird und in welches Kameraeinsätze verschiedener Größe eingesetzt werden können. Beim Shimoda gefällt mir die helle Innenfarbe sehr gut. Da das meiste Equitment schwarz ist, sind die Teile vor dem hellem Hintergrund besser zu finden.

Beim Shimoda habe ich die Größen Medium & Large, je nach Anwendungsfall genutzt. Die Klappe auf der Rückseite des Rucksacks öffnet zur Seite. Während das gut funktioniert, wenn der Rucksack vor einem liegt, ist es extrem unpraktisch, wenn der Rucksack teils oder ganz steht. Hier ist es praktischer wenn das Fach, wie bei Nya-Evo, nach unten klappt, da man es dann von oben nur ein Stück öffnen kann.

Beim Rucksack von Nya-Evo nutze ich den mittelgroßen Einsatz dauerhaft und zusätzlich den kleinen Einsatz bei Bedarf. In diesen passt besonders das Tamron 150-500mm Objektiv sehr gut herein, gerade so sogar mit angesetzter Sony α 6700 Kamera. Dadurch, dass der Fjord 50-C etwas tiefer als der Explore ist, passen die meisten Objektive stehend hinein, so dass sich der Platz noch effektiver nutzen lässt.

Oberes Fach

Je nach Größe des Einsatzes, ist im oberen Fach mehr oder weniger Platz für Verpflegung, Klamotten etc. Beim Shimoda besteht der untere Boden dieses Fachs aus einer dünnen Folie. einerseits muss dieser Boden flexibel sein, um mit verschiedenen Kameraeinsätzen klarzukommen, andererseits ist besonders bei großen Einsätzen die Folie oft nervig im Weg. Kleine Gegenstände rutschen in den Spalt zwischen Außenhülle und Kameraeinsatz, werden aber von der Folie aufgefangen.

Beim Nya-Evo ist der Bereich für den Kameraeinsatz auch mit einer Folie umgeben, um die Kameraausrüstung zu schützen, allerdings gibt es keinen durchgehenden Boden des oberen Fachs. Dadurch ist das obere Fach deutlich cleaner, wenn man hier aber kleine Gegenstände reinpackt (z.B. USB-Ladegerät), rutschen diese in den Spalt zwischen Außenhülle und Kameraeinsatz und finden sich dann am Boden des Rucksacks wieder.

Ein unerwartetes Highlight des Nya-Evo ist für mich das flexible Rolltop. Um bei Flugreisen kompatibel zu den Handgepäcksgrößen zu sein, muss man es komplett einrollen. Unterwegs hat man hier dann 10L mehr zur Verfügung, so dass sich immer Platz für eine Jacke oder ähnliches findet.

Laptop & Zubehörfächer

Beim Shimoda ist das Laptopfach in die Öffnung des Kamerafachs integriert (Siehe Foto weiter oben). Der Zugriff erfolgt sowohl durch einen extra Reisverschluss von oben, als auch durch Öffnen des Kamerafachs. Wenn hier ein größerer Laptop untergebracht wird, hatte ich Probleme das Kamerafach zu öffnen oder den Laptop bei prall gefülltem Kamerafach von oben reinzuschieben.

Beim Nya-Evo ist das Laptopfach in die vordere Öffnung integriert. Hier passen auch etwas größere Geräte problemlos hinein. Beide Rucksäcke haben für mich genug Fächer um Zubehör wie Ersatzakkus, Ladegeräte, Filter, Inbusschlüssel, etc. gut zu organisieren.

Außentaschen

Bei den Außentaschen für Trinkflasche oder Stativ unterscheiden sich beide Rucksäcke deutlich. Der Shimoda hat hier flexible Netztaschen, welche bei Nichtnutzung auch nach innen verstaut werden können. Außerdem kann dann ein schneller, seitlicher Zugriff auf das Kamerafach eingerichtet werden, die Kameraeinsätze bieten hier optionale Öffnungen. Da ich oft Trinkflasche und Stativ dabei habe und die Kamera für schnellen Zugriff am Capture Clip am Träger befestige, habe ich diese Funktion fast nie genutzt.

Der Nya-Evo hat hier auf jeder Seite eine Tasche aus Strechmaterial. Von anderen Fotografen habe ich gehört, dass bei älteren Modellen diese Taschen etwas zu klein waren. Beim Fjord 50-C bin ich mit der Größe sehr zufrieden. Sowohl mein Stativ, als auch meine 1L Trinkflasche passen problemlos hinein.

Wetterfestigkeit

Beide Rucksäcke sind aus stabilem Außenmaterial, sehr gut verarbeitet und die Reisverschlüsse gegen Regen geschützt. Mit beiden war ich im Regen unterwegs und es ist kein Wasser eingedrungen. Für langen Aufenthalt im Regen, gibt es noch einen Überzug, den ich aber bei beiden kaum genutzt habe.

Beide Rucksäcke bieten auch an der Außenhülle noch Befestigungsmöglichkeiten für Gurte (Shimoda) oder ein Netz (Ny-Evo) um unhandliche Gegenstände zu verstauen.

Fazit

Ich habe beide Rucksäcke mehrere Monate intensiv genutzt, bei Wanderungen, Flugreisen oder Fototouren mit viel Equipment. Beides sind gute Rucksäcke, die ich empfehlen würde. Im direkten Vergleich gefällt mir der Nya-Evo noch ein Stück besser, so dass ich den Shimoda nach über 2 Jahren in sehr gutem Zustand, trotz sehr regelmäßiger Nutzung, weiterverkauft habe.

Beim Nya-Evo Fjord 50-C habe ich etwas mehr Platz als im Shimoda Explore V2 30. Das cleanere Design, etwas besser durchdachte Details und vor allem das Rolltop, haben sich bei mir in der Praxis sehr gut bewährt.