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Fotoreise Kuusamo (Finnland)

Eigentlich hatte ich gar nicht vor, an dieser Fototour teilzunehmen. Im Sommer ist eine große Reise geplant (davon werde ich dann hier sicher auch berichten), sodass ich eine Fotoreise in diesem Jahr eigentlich ausgeschlossen hatte. Eigentlich. Denn als wir im Herbsturlaub auf Senja Nordlichter beobachten konnten, hatte mich das Nordlichtfieber gepackt und ich wollte so schnell wie möglich noch einmal in den Norden, um die grünen Lichter zu fotografieren. So schloss ich mich im Januar der Fotoreise nach Kuusamo (Finnland) an. Organisiert wurde die Tour von Sven und Alex, mit denen ich zuvor schon mehrfach unterwegs war.

Nordlichter am ersten Abend

Nach einer Anreise mit langem Aufenthalt in Helsinki, wo ich die meisten anderen Teilnehmer*innen der Gruppe traf, kamen wir Abends in Kuusamo an. Auf dem Weg vom Flughafen zu unserer Unterkunft konnten wir die ersten grünlichen Streifen am Himmel erkennen. Insbesondere da diese Nacht laut Vorhersage die einzige klare Nacht der Woche sein sollte, war der Plan für die nächsten Stunden klar. Kaum waren wir angekommen wurde das Stativ aus dem Koffer geholt, so viele warme Schichten wie möglich übereinander angezogen und raus in die Winternacht. Einen kurzen Fußmarsch von unseren Blockhütten entfernt, lag ein zugefrorener See, wo wir einen guten Ausblick auf den Himmel hatten und mehrere Stunden lang ein immer wechselndes Farbenspiel am Himmel beobachten und fotografieren konnten.

Sonnenaufgang im Winterwunderland

Die erste Nacht in Finnland war kurz. Die Wettervorhersage für den nächsten Morgen sah vielversprechend aus, sodass wir früh am Morgen starteten, um den Riisitunturi Nationalpark vor Sonnenaufgang zu erreichen. Während wir durch die kalte und stille Winterlandschaft wanderten, begann sich der Himmel langsam zu färben. Sobald wir den ausgetretenen Wanderweg verließen, wechselten wir auf Schneeschuhe, um nicht einzusinken. Ende Januar kommt die Sonne dort gemütlich über den Horizont und das Licht bleibt mehrere Stunden warm und flach. Hervorragende Bedingungen zum Fotografieren.

Wasseramseln

An den Ufern von schnell fließenden, klaren Flüssen finden sich in der Gegend regelmäßig Wasseramseln. Diese ernähren sich hauptsächlich von Larven verschiedener Fliegen, die sie aus dem Wasser fischen. Regelmäßig springen die Vögel ins eiskalte Wasser, lassen sich flussabwärts treiben, um schwimmend und tauchend nach Nahrung zu suchen. Dann fliegen sie wieder ein Stück den Fluss hoch und starten das Spiel erneut. So verbrachten wir mehrere Stunden am Flussufer, um das Treiben der Tiere in Ruhe zu beobachten und zu fotografieren.

Die Mühle am Fluss

Ein beliebtes Wanderziel und Fotomotiv im Oulanka Nationalpark ist die Mühle Myllykoski. Ein restauriertes Holzgebäude am Fluss, welches heute als Rastplatz und Unterschlupf bei Schlechtwetter dient. Um die Dynamik des Wassers abzubilden, bieten sich etwas längere Belichtungszeiten an. Den besten Blick hat man allerdings von einer Hängebrücke, auf der es schnell eng und wackelig wird.

Im Versteck

Einen Tag verbrachten wir in einem Fotoversteck, um Vögel zu fotografieren. Das Highlight in der Gegend ist ein Steinadlerpaar, welches uns auch kurz einen Besuch abstattete. Bei bestem Licht saß es auf einem entfernteren Baum und wir hofften alle inständig, dass sie sich auf einen der Äste in unserer Nähe setzen würden. Allerdings kamen die Tiere unserem Wunsch nicht nach. Auch das gehört zur Naturfotografie und mit Kohlmeisen, Haubenmeisen, Buntspecht und Eichelhäher waren genug andere Motive vorhanden.

Wetterumschwung

Zum Abschluss der Reise besuchten wir nochmal den Riisitunturi Nationalpark bei ganz anderem Wetter. Während es am Anfang der Woche klar und windstill war, fegten jetzt Wind und Schnee über uns hinweg. Die Bäume waren mit dickeren Schneepanzern eingepackt und die neblige Stimmung ergab die Möglichkeit für reduzierte Bilder, Ton in Ton.

Fazit

Ich hatte eine tolle Woche in Finnland. Wir hatten eine tolle Stimmung in der Gruppe, haben viel fotografiert und uns über unsere gemeinsame Leidenschaft der Naturfotografie ausgetauscht. Trotz Temperaturen von bis zu -25° Celsius, habe ich den schneereichen Winter genossen und würde die Gegend jederzeit wieder besuchen, um in langen Nächten Nordlichter zu beobachten und stundenlange Sonnenauf- und Untergänge zu fotografieren.

Weitere Fotos meiner bisherigen Finnlandreisen findest du in der Galerie Finnland auf meiner Webseite.